Ein gutes Jahr für die Linde

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Traditionelle Mess-Aktion am Hollager Hof

gre WALLENHORST.
Sie wächst und gedeiht, die Linde vorm Heimathaus Hollager Hof, dessen gemeinnütziger Verein sie vor zehn Jahren als Hofbaum pflanzte. Einmal im Jahr wird sie vermessen. Ergebnis: Sie hat erneut zugelegt.

Bei seiner Begrüßung legte Vorsitzender Josef Pott unerschütterlichen Optimismus an den Tag, als er augenzwinkernd sagte: „Wir dokumentieren die Messungen. Wenn wir in 100 Jahren nachschauen, wissen wir, wie es war.“

Des Weiteren berichtete Josef Pott über die Mythologie der Linde: Dieser Baum war vielerorts Mittelpunkt des Lebens, der schon von Minnesänger Walther von der Vogelweide als Beschützer der Liebenden besungen wurde. Lindenblütentee gegen Erkältungssymptome gilt bis heute als Hausmittel.

„Weil früher auch die Eichen als Hofbäume gepflanzt wurden, haben auch wir eine vorm Hollager Hof stehen. Darüber erzähle ich im nächsten Jahr“, versprach Josef Pott den aufmerksamen Zuhörern.

Dann wurde es ernst, Ehrenvorstandsmitglied Dieter Barlag und Kulturbeauftragter Heinrich Maßbaum schritten zur Mess-Tat: Einen Zentimeter hatte der Stammumfang in zwölf Monaten zugelegt und misst nun 41 Zentimeter. Als Höhe notierten Kassenwart Siegfried Wulftange 6,87 Meter, 27 Zentimeter mehr als im Vorjahr. Vor zehn Jahren waren die Maße 18 Zentimeter Stammumfang und 4,30 Meter Höhe. Folglich hat sich die Hoflinde in der Hollager Luft prima entwickelt.

Alsbald zog verlockender Bratwurstduft heran. Urlaubsatmosphäre machte sich vorm Hollager Hof breit, denn knapp 50 Besucher ließen sich die Aktion am lauen Sommerabend nicht entgehen. Füße wippten zu den Takten der Lieder, die das Musikcorps Pye anstimmte. Grillwürste und erfrischende Getränke verlängerten die Plauderlaune der Besucher. Wer etwas über die Mythologie der Eiche wissen möchte, ist im nächsten Jahr wieder dabei.

Quelle. NOZ Juni 2008