50 Jahre Wasserbeschaffungsverband „Siedlung Suttmeyer'“
Aus der Not heraus musste eine zentrale Wasserversorgung entstehen. Im Zuge der Ortsplanung der damaligen Gemeinde Hollage, im Teilbebauungsplan Flur 12, Bereich Pingelstrang/Kiefernweg (Siedlung Suttmeyer), teilte der Regierungspräsident dem Landkreis Osnabrück am 25. Mai 1957 mit, dass die Forderungen des Wasserwirtschaftsamtes mit Schreiben vom 13. März 1957 erfüllt werden müssen. Zitat: „Es sind eine zentrale Wasserversorgung und für die Abwasserbeseitigung Trockengruben von genügender Größe ohne Abläufe/ Überläufe anzulegen.“
Die damalige Gemeinde Hollage, vertreten durch Herrn Gemeindedirektor Rust, bescheinigte am 11. September 1959, dass in absehbarer Zeit für den Raum Pingelstrang – Siedlungsgelände Suttmeyer in der Gemeinde Hollage – gemeindeseitig keine Wasserversorgung geplant ist und auch für die nächsten Jahre gebaut werden kann. Keine zentrale Wasserversorgung, kein neues Baugebiet? Um den bauwilligen Bürgern gerecht zu werden, plante die freie Wohnungsbau Osnabrück mit Herrn Dr.-lng. Bach aus Osnabrück, für diesen Bebauungsplan eine zentrale Wasserversorgung.
Am 31. März 1960 fand im Saal Bitter in Wallenhorst eine Gründungsversammlung mit 49 Teilnehmern und dem Herrn Kulturbauing. Dombre vom Landkreis Osnabrück statt. Aus den Teilnehmern wurden 5 Ausschussmitglieder, einschließlich Herrn Dombre vom Landkreis Osnabrück, ernannt. Einziger Tagesordnungspunkt war die Bildung eines Vorstandes, bestehend aus dem Verbandsvorsteher und vier Beísitzern. Vorgeschlagen und gewählt wurde Bernhard Beckmann zum Verbandsvorsteher. Am 29. April 1960 hat dann der Oberkreisdirektor folgende Bekanntmachung erlassen: „Auf Grund des § 169 der 1. Verordnung über Wasser- und Bodenverbände vom 03.09.1937, Reichsgesetzblatt iS.933, habe ich am 31.03.1960 eine Satzung erlassen, durch die der Wasserbeschaffungsverband „Siedlung Suttmeyer“ in Hollage gebildet worden ist. Somit war der erste öffentliche Wasserbeschaffungsverband als Körperschaft öffentlichen Rechts in Wallenhorst für Hollage ins Leben gerufen. Bedingt durch den trockenen Sommer 1959 gehörten auch die meisten damaligen Anlieger des Pingelstranges zu den Gründungsmitgliedern.
Das Ausgraben aller Leitungswege wurde von den Mitgliedern in Eigenleistung, in Handarbeit erledigt. Der Verband betreibt zwei Brunnen und unterhält ein Netz von 3.352 m ohne Hausanschlüsse, in Teilbereichen des Kiefernweges, Ginsterweg, Am Pingelstrang, Am Exerzierplatz, Wacholderweg und Hollager Straße. Versorgt werden heute 104 Hausanschlüsse (ca. 412 Personen).
In 1963 wurde dann der Wasserbeschaffungsverband Pye-Hollage gegründet, für die Wasserversorgung der beiden selbstständigen Gemeinden Pye und Hollage. Somit gibt es in Hollage-Ost zwei von einander unabhängige Wassernetze. Heute gibt es zwei zählbare Verbindungen vom Netz der Wasserversorgung Wallenhorst GmbH zum Netz des Wbv „Siedlung Suttmeyer“, als Notverbund. Geführt wurde der Verband bis Ende 1997 von Bernhard Beckmann. Seit dem 22.12.1997 führt Heinrich Maßbaum mit seinem Stellvertreter und Verbandsrechner Gerd Walter, Karl Fischer, den Beisitzern Thomas Frerker und Gregor Haarmann den Verband.
Die Vorstandsmitglieder sind bis zum 31.12.2010 in ihren Ämtern durch den Landkreis Osnabrück bestätigt. Überwacht wird der Vorstand von dem vierköpfigen Verbandsausschuss Dr. Horst Klassen, Stefan Böwer, Werner Meyer und Robert Knochenwefel. Gemäß der Verbandssatzung muss alle 5 Jahre eine Verbands-Mitgliederversammlung stattfinden. Diese findet am 08. April diesen Jahres statt, wo Verbandsvorsteher und Verbandsrechner ihre Rechenschaftsberichte ablegen. Ferner müssen dann 4 Ausschussmitglieder von der Verbandsversammlung neu gewählt werden, die dann für die Vorstandswahl zu Beginn 2011 verantwortlich sind. Ferner muss die Frage gestellt werden, ist eine ehrenamtliche Verbandsführung in dieser Form noch möglich? Hierzu sind Visionen erforderlich!
H.M.
Quelle: Bürger-Echo vom 24.3.2010