ÜBER DIE RENOVIERUNG des „Heimathauses Hollager Hof“ informierten sich jetzt Mitglieder des Rates und der Verwaltung bei einem Rundgang durch das Gebäude. Foto: Klaus Lindemann
Förderverein informierte Rat und Verwaltung
Wallenhorst (kar)
Die Arbeiten zum Wiederaufbau des „Heimathauses Hollager Hof“ sind fast abgeschlossen. Das 1656 im Ortsteil Barlage errichtete Fachwerkhaus wurde vor 24 Jahren abgebaut und eingelagert. Zum Jahresende 1992 begann der Förderverein „Heimathaus Hollager Hof“ mit dem Wiederaufbau des alten Gebäudes an der Uhlandstraße in Hollage. Jetzt konnten sich Mitglieder des Rates und der Verwaltung während einer Besichtigung über die großen Fortschritte der Restaurationsmaßnahmen überzeugen.
„Die gemeinschaftliche Arbeit ist absolut notwendig gewesen“, berichtete Josef Pott, Vorsitzender des Vereins. Über 200 fleißige Hände der Vereinsmitglieder haben in mehr als 5000 Arbeitsstunden mitgeholfen, das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auf drei Ebenen mit einer Gesamtnutzfläche von 400 Quadratmetern wurde in dem alten niederdeutschen Bauernhaus ausreichend Platz für Ausstellungen, Vortragsveranstaltungen und Workshops geschaffen.
Blickfang und Mittelpunkt des Innenraums ist die Diele im Erdgeschoß. Die ehemaligen Milchkammern dieses zukünftigen Versammlungsraums wurden zu einem Stühlelager und einer behindertengerechten Toilette umgebaut. Darüber hinaus sollen im Erdgeschoß eine Küche und ein separates Gruppenzimmer eingerichtet werden. Neben der Heizzentrale und den Sanitäranlagen befinden sich im Keller zwei weitere Arbeitsräume.
Dort ist zum Beispiel die Einrichtung einer Töpferwerkstatt geplant. Der Dachboden wurde auf 76 Quadratmetern zu einer Drei-Zimmer-Wohnung ausgebaut. Die zukünftigen Mieter werden bereits in rund vier Wochen ihr neues Zuhause beziehen. Die ehemalige Kornkammer im Treppenhaus möchte der Heimatverein Hollager Hof als Archiv nutzen. „Wir haben uns wirklich bemüht, das Haus so aufzubauen, wie es gewesen ist“, erklärte Josef Pott. „Auf die Installation moderner Wärmedämmungstechniken musste trotzdem nicht verzichtet werden.
Optisch ist bei der Rekonstruktion wenig verändert worden, auch wenn ein Drittel der alten Balken ausgetauscht werden musste. Das Eichenholz für die Ersatzbalken stammt aus einem fast gleich alten Kotten, der ebenfalls vor rund 20 Jahren abgebaut wurde. Mehr als 1000 eingeschlagene Holznägel halten das Haus zusammen, und an den richtigen Stellen wurden historische Sprossenfenster mit Doppelverglasung eingesetzt.
Der Verein „Heimathaus Hollager Hof von 1656″ hofft die Baumaßnahmen endgültig im kommenden Sommer ab schließen zu können.
Quelle: NOZ v. 01.03.1995