Bilderausstellung von Günter Schamel, im „Hollager Hof“
„Jeder möge in meinen Bildern erkennen, was ihn als Eindruck berührt!“ Günter Schamel, ehemaliger Lehrer in und aus Rulle, als Pensionär im (Un)Ruhestand ebenso aktiv wie kreativ, stellt derzeit eine Kollektion von 40 seiner farbenfrohen Werke im Heimathaus an der Uhlandstraße in Hollage aus. „Lebensfreude“ nennt er seine Bilder.
Acryl auf Leinwand, Tischlerplatte oder Stahl, ob im Haus auf der Diele oder draußen an der Traufenwand: die Werke Schamels setzen unübersehbare Akzente als farblich anspruchsvolle Collagen am und im traditionellen Gebäude. Und wirken dabei fast so, als seien sie eine natürliche Ergänzung zum altehrwürdigen Traditionsgebäude. 500-jährige Eichenbalken als kleiner Ausdruck von Ewigkeit einerseits; kraftvolle Farben, mal konturiert, mal fließend, andererseits. „Ein idealer Ort für diese Bilder“, so kommentierten es viele der zahlreich gekommenen Gäste während der Ausstellungseröffnung. Wobei sich die Frage aufdrängt, ob das Neue das Alte zur Geltung bringt, oder umgekehrt.
Diese gegenseitige Verstärkung betonte auch Alfred Lindner als stellvertretender Bürgermeister und persönlicher Freund des Künstlers in seinen Begrüßungsworten: „Eine Kultur der Vergangenheit in Verbindung mit Kunst der Gegenwart“. Dabei hob er besonders hervor, daß „Kunst, die aus der Gemeinde kommt, ein echtes Renommee auch für die politische Gemeinde ist. Und, wie man sieht, muß diese nicht der Allgemeinheit kostenmäßig zur Last zu fallen“. Ein Aspekt, den auch Günter Schamel mit Blick auf die Unterstützung durch den Heimathaus-vorstand hervorhob und sich dafür ausdrücklich bedankte.
Nebenbei zeigte der sichtlich zufriedene Künstler, daß er auch auf anderen Gebieten aktiv und ebenso erfolgreich ist. Hatte er doch eigens die von ihm trainierten irischen „Tap Dancers“ aus Rulle mitgebracht, die zu den Rythmen von Dudelsack, Trommel und Needlepipe einige erfrischende Tanzeinlagen darboten. Passend zum Motto der Ausstellung – „Lebensfreude“.
Eine Einstellung, die wohl auch das Lebensmotto des gebürtigen Hasters wiederspiegelt. Denn außer der Tanzformation, der eigenen Familie und vielen Freunden war mit Dennis Schratz ein ehemaliger Schüler Schamels gekommen, der in seiner Laudatio die unkonventionelle, offene Art seines einstigen Lehrers beschrieb. Außerdem verriet er, daß dieser „von den Mädchen geliebt und von den Jungen bewundert worden sei! Wegen seines wehenden Haarschopfes beim Reiten, der ihm den ehrfurchtsvollen Beinamen „Winnetou“ eingebracht habe.“ Ob hier das Geheimnis der jugendlichen Frische und Dynamik des 73-jährigen liegt?
Kunstinteressierte haben bis zum 8. November die Gelegenheit, der eigenen Phantasie freien Lauf zu lassen. Begrüßt wird man übrigens am Eingang von einer Holzskulpturengruppe. Ob diese eine Kreativmutation des Heimathausvorstandes darstellen, den Künstler mit seiner Familie, eine Miniaturausgabe der pazifischen Osterinselstatuen, … , … , finden Sie es heraus. Geöffnet ist jeweils Samstags und Sonntags von 14.00h – 18.00h und nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei.