Der alte Pottbäcker mit den Plattmakers oder die Plattmakers mit dem alten Pottbäcker, wer hat nun wen im Gepäck? Egal… Beide sind auf der Diele des Heimathauses „Hollager Hof“ präsent und sorgen dort mit guter Musik für gute Stimmung. Die Gruppe ist nicht zum ersten Mal in dem alten Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1656 zu Gast.
Das Haus ist zwar nicht ausverkauft, aber für Nach-Corona-Verhältnisse ziemlich voll. Fast alles wird – für Plattmakers nicht verwunderlich – in plattdeutscher Sprache vorgetragen, die der Chronist leider nicht beherrscht. Obwohl Plattdeutsch der englischen Sprache ähneln soll, bleibt es schwierig. „Englisch“, zitiert Pottbäcker Bernd Niehenke seinen Großvater, “ sei eigentlich nur ein Dialekt der plattdeutschen Sprache“. Ob das stimmt…
Dank der verbindenden hochdeutschen Erklärungen kann der Chronist sich vieles zusammenreimen und so bekommen die vorgetragenen Beziehungsdramen, die Rückblicke auf die Jugendsünden der 70er Jahre, die Leiden des Pottbäcker Lehrlings auf der Hagener Kirmes oder die Neigung des Bandleaders, alles zu „verklonnern“, ein Gesicht. Beim „Verklonnern“ fällt Bernd Niehenke schon mal gesondert auf, denn als ein geeigneter Notenständer für einen Text fehlt, übernimmt ein wohlgesonnener Fan zur Freude des Publikums kurzerhand diese Funktion.
Die bodenständigen Themen werden abwechslungsreich inszeniert und die Musik, mal rockig, mal klassisch oder südamerikanisch, reißen das Publikum mit. Es wird rhythmisch geklatscht, gewippt, man hätte auch tanzen können.
„Wenn Gertrud geiht, dann isset wech“, mit dieser unabwendbaren wie fatalistischen Erkenntnis neigt sich der unterhaltsame Konzertabend seinem Ende zu, obwohl das Publikum noch Zugaben einfordern kann. Der alte Pottbäcker und die Plattmakers sind immer ein Erlebnis.